Die Bern stellt sich personell neu auf
Neue Spitze bei der Bürger-Energiegenossenschaft Raum Neuenstadt: Kurt Herdtweck (Mitte) und Heinz Sutter (rechts) geben ihre Vorstandsposten ab. Es übernehmen Robert Endress (von links), Michael Spies und Steffen Dierer.
Die Bürger-Energiegenossenschaft Raum Neuenstadt, kurz BERN, stellt sich im elften Jahr personell neu auf. Die Führungsriege besteht künftig aus einem Technischen und zwei Kaufmännischen Vorständen. Die bisherigen Männer an der Spitze, Kurt Herdtweck und Heinz Sutter, gehören dann nicht mehr dazu, sie scheiden zum Jahresende aus. Mit den neuen Gesichtern kommen auch neue Projekte und Visionen auf den Plan. Eine dieser Ideen könnte auch schon weiter sein, wäre da nicht die Corona-Krise.
Mit Wasserstoff in die Zukunft
"Wir waren Anfang des Jahres schon gut dabei, und dann das", sagt Technikvorstand Robert Endress, der die Firmen Provitec und Proenergic im GIK leitet. Sein Part bei der BERN ist die Innovation. Aktuell arbeitet er an einem Wasserstoffprojekt, das mit der Stadt Neuenstadt und der Gemeinde Langenbrettach umgesetzt werden könnte. Die Kommunen haben Kläranlagen und entwickeln derzeit Neubaugebiete, wichtige Voraussetzungen für die Idee, die Professor Eberhard Schlücker von der Uni Erlangen vor einiger Zeit bei der BERN vorgestellt hat
Dabei geht es um die Vision, aus einer Kläranlage ein kleines, örtliches Energiezentrum zu machen - und das mithilfe von Wasserstoff. Der enthaltene Sauerstoff könnte, wie in einer Zusammenfassung zu lesen ist, für eine Verbesserung des Klärprozesses genutzt und die Abwärme in ein kommunales Wärmenetz eingespeist werden. Zudem könnte man gespeicherten Wasserstoff in Strom umwandeln und verkaufen.
Um ein Konzept dafür zu erstellen, braucht Endress jedoch Daten aus den Rathäusern zu den Kläranlagen in Brettach und Neuenstadt-Stein sowie zu den geplanten Baugebieten. Wegen der Corona-Krise habe es in den Kommunen, wie der Technikvorstand einräumt, aber wichtigere Dinge gegeben.
Konkreter sind da drei Vorhaben im Bereich Photovoltaik (PV), um die sich in Zukunft bei der BERN Michael Spies (einer der beiden Kaufmännischen Vorstände) kümmert. Spies war bei vielen Lebensmittelhändlern in Führungspositionen tätig und ist seit April im Ruhestand. "Dann wollte ich etwas für die Region machen, die mir zur Heimat geworden ist", erläutert er seine Beweggründe.
Zu seinen ersten Amtshandlungen gehört der Bau von PV-Anlagen auf den Dächern des Kindergartens am Helmbundkirchle und des evangelischen Gemeindehauses in Neuenstadt. Ein drittes größeres Projekt ist in Cleversulzbach in Planung. Hier soll auf rund 1,5 Hektar eine Freiflächen-PV-Anlage entstehen. "Es muss aber erst noch Baurecht geschaffen werden", erläutert Herdtweck dazu.
"Gutes Team mit frischen Ideen"
Auch beim Thema Windkraft ist die BERN nicht untätig. Sie hat sich am Windpark Bretzfeld-Obersulm beteiligt. Hier bringt sich der zweite Kaufmännische Vorstand Steffen Dierer ein. Er beschäftigt sich beruflich mit ökologisch nachhaltigen Kapitalanlagen. Bei der BERN ist er dabei, "weil es für mich selbst eine Bereicherung ist und weil ich unseren blauen Planeten erhalten möchte".
Kurt Herdtweck, der seit Anfang an bei der BERN dabei ist, ist froh, dass der Wechsel an der Spitze gelungen ist. "Wir haben ein gutes Team gefunden mit frischen Ideen." Sein Vorstandskollege Heinz Sutter betont, dass bisher Herdtweck die meiste Arbeit geleistet habe. "Wir haben uns aber gut ergänzt", so Sutter. Nun geben beide ihre Posten zum Jahresende auf.
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